Der Anteil älterer Inhaber von kleinen und mittleren Betrieben (KMU) wächst stetig, sodass immer mehr Unternehmen zur Geschäftsübergabe bereitstehen. Fast die Hälfte der mittelständischen Unternehmen in Deutschland wird im Rahmen der Unternehmensnachfolge entgeltlich übertragen. Erwerber können diesen Kauf durch den Einsatz der pauschaldotierten Unternehmenskasse als bAV-Lösung steuerbegünstigt refinanzieren.
Die Unternehmensnachfolge ist aktuell eines der wichtigsten Themen im Mittelstand. Sie kann die Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland positiv und negativ beeinflussen. So heißt es im „Nachfolgemonitor 2019“: „Der Mittelstand ist durch die Einheit von Eigentum und Leitung gekennzeichnet. Daher stellt die Unternehmensnachfolge die wesentliche strategische Herausforderung aller mittelständischen Unternehmen dar. Nicht nur eine neue Geschäftsführerin oder ein neuer Geschäftsführer müssen gefunden werden, sondern eine neue Unternehmerin oder ein neuer Unternehmer. Durch den mit über 99 Prozent weit überwiegenden Anteil der Unternehmen kleinster, kleiner und mittlerer Größe hängt in Deutschland die Mehrzahl der Arbeitsplätze vom Erfolg der Übergabe des Betriebs an die nächste Generation ab.“
Mehr als 840.000 Senior-Unternehmer bis 2025
Grund hierfür ist der demographische Wandel: Der Anteil älterer Inhaber von kleinen und mittleren Betrieben (KMU) wächst stetig, sodass immer mehr Unternehmen zur Geschäftsübergabe bereitstehen. Experten und Forschungsinstitute wie das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM Bonn) sprechen von mehreren 10.000 Unternehmen jährlich, in denen sich aus Altersgründen an der Spitze ein Wechsel anbahnt. Das sind zu fast 100 Prozent familiengeführte Unternehmen aus dem Mittelstand, von Kleinst- und Kleinunternehmen mit unter 50 Mitarbeitern bis hin zu internationalen Gesellschaften, die trotz ihrer Größe von einer Eigentümerfamilie kontrolliert und in der Regel auch operativ geführt werden.
Laut einer KfW-Studie aus dem vorletzten Jahr werden 842.000 Inhaber mittelständischer Unternehmen ihre Tätigkeit bis 2025 aufgeben. 61 Prozent von diesen wollen den Betrieb an einen Unternehmensnachfolger übergeben. 300.000 rechnen sogar damit, den Betrieb zu schließen, formuliert die Existenzgründer-Initiative „Deutschland startet“. Und weiter: Es gebe große Unterschiede in der Art der Übergabe. Denn hierbei bevorzugen Unternehmer mit rund 53 Prozent die familieninterne Unternehmensnachfolge, 29 Prozent dagegen suchen nach einem externen Nachfolger und 18 Prozent planen die Übergabe an einen internen Mitarbeiter.“
Verkauf bei der Unternehmensnachfolge normale Vorgehensweise
Das bedeutet: Fast die Hälfte der mittelständischen Unternehmen in Deutschland wird im Rahmen der Unternehmensnachfolge entgeltlich übertragen, entweder nach innen oder nach außen. Käufer sind, neben einigen Finanzinvestoren und strategisch investierenden Unternehmen, häufig Personen, die durch die Übernahme den Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit suchen. Für sie stellt sich, neben den typischen Herausforderungen des unternehmerischen Alltags, vor allem eine Frage. Können sie sowohl die Finanzierung des Unternehmenskaufs bedienen als auch eine Überrendite für die eigene Kasse erwirtschaften?
In der Regel verfügen diese Erwerber nicht über die Liquidität, um damit einen Kauf selbst zu finanzieren. Sie sind auf eine Bank oder sogar mehrere angewiesen. Daher brauchen sie von Beginn an positive Ergebnisse, um eine günstige Kreditlinie nicht zu erhalten.
Betriebliche Altersvorsorge kann beim Unternehmenskauf helfen
Interessanterweise kann die betriebliche Altersvorsorge bei der Finanzierung der Unternehmensübernahme helfen. Die pauschaldotierte Unternehmenskasse kann für Eigentümer erhebliche finanzielle Vorteile schaffen. Das sorgt vor allem in den ersten Jahren nach dem Erwerb für eine substanzielle Verbesserung der Liquidität. Damit erleichtert es die Finanzierung.
Über die pauschaldotierte Unternehmenskasse errichten Unternehmer ein arbeitgeberfinanziertes Instrument zur Steuerung der betrieblichen Altersvorsorge für die Mitarbeiter. Jeder Mitarbeiter erhält eine Kapitalzusage, die ihm, inklusive einer durchschnittlichen Verzinsung von drei Prozent jährlich, mit dem gesetzlichen Renteneintrittsalter zur Verfügung steht. Im Einkommensteuergesetz ist festgelegt, dass die Dotierungen, also die Zahlungen an die Unternehmenskasse, unmittelbar als steuerliche Betriebsausgaben gelten, entweder direkt oder über die Jahre verteilt. Das reduziert die Steuerlast spürbar und erhöht die Liquidität für eine Stärkung der unternehmerischen Substanz.
Unternehmensnachfolge durch steuerfreie Renditen finanzieren
Durch eine besondere Gestaltungsmöglichkeit der pauschaldotierten Unternehmenskasse ist es zudem möglich, die Dotierungen anzusetzen und das steuerbegünstigte Kapital der pauschaldotierten Unternehmenskasse ohne weiteren Buchungsvorgang direkt im Betrieb zu halten. Das Geld für die Unternehmenskasse wird als Betriebsausgabe geltend gemacht, fließt aber gar nicht ab. Es kann damit zum Beispiel für die Abtragung der Verbindlichkeiten und/oder schnelleres Wachstum für eine höhere Rendite eingesetzt werden.
Die unternehmerische Rendite im Mittelstand beträgt in der Regel mindestens zehn Prozent. Damit läuft die Garantieverzinsung der bAV-Ansprüche der Begünstigten mit drei Prozent jährlich aus den langfristigen Gewinnen. Der finanzielle Mehrwert verbleibt als steuerfreier Gewinn in der pauschaldotierten Unternehmenskasse.